Fahrradwege in Leonberg - Offener Brief ans Rathaus

Das Thema Fahrrad fahren in und um Leonberg hat uns immer noch nicht losgelassen. Bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ 2019 haben wir uns für bessere Fahrradwege im Raum Leonberg eingesetzt. Ein knappes Jahr später, im Frühjahr 2020, haben wir eine kleine Fahrradstaffel im Rahmen unserer dezentralen Gruppenstunden organisiert. Wir wollten sehen, wie und ob sich beim Thema Fahrrad fahren in Leonberg etwas verändert hat. Mit den Erfahrungen dieser Fahrradstaffel haben wir nun einen Offenen Brief ans Rathaus verfasst, in der Hoffnung, dass sich bei den Fahrradwegen doch bald noch etwas tut! Teilen und Weiterverbreiten ist natürlich erwünscht!

 


Leonberg, 11.01.2021

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Cohn,
sehr geehrter Herr Dr. Vonderheid,
sehr geehrte Damen und Herren,

vor etwa anderthalb Jahren, vom 23. bis 26. Mai 2019 fand die 72-Stunden-Aktion des BDKJ statt. Wir Pfadfinder*innen der DPSG Leonberg waren damals im Rahmen einer Aktionsgruppe mit dabei. Nachdem wir 72 Stunden lang Rad und Rikscha gefahren sind, Leonberger*innen informiert haben, mit ihnen ins Gespräch gekommen sind und diskutiert haben, haben wir uns mit einem klaren Anliegen und 1079 Unterschriften an Sie gewandt. Die Leonberger Fahrradwege sind in einem desolaten Zustand. Sie haben damals selbst betont, dass der Handlungsbedarf groß ist.

Bedingt durch die aktuelle Situation sind viele von uns wieder vermehrt mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Nicht nur wir, sondern auch viele andere Bürger*innen, wie z. B. der ADFC schreibt. Wir finden, dass das so bleiben sollte! Da nun aber auch wieder deutlich mehr Autos auf den Straßen unterwegs sind, wird auch die Gefahr für Fahrradfahrer*innen wieder größer.

Vor einigen Monaten haben wir noch einmal eine kleine, dezentrale Fahrradstaffel organisiert, um nochmals mit offenen Augen durch Leonberg zu fahren. Seit letztem Jahr hat sich nicht viel geändert. Um es mit den Worten der Kinder und Jugendlichen zu sagen:

„Wenn man an den großen Straßen fährt, wird die Situation an den Kreuzungen oft ziemlich unübersichtlich, weil man manchmal erst zu spät sieht, wo der Radweg weitergeht.“

„Die Grabenstraße und die Stuttgarter Straße haben zwar Fahrradwege, allerdings finde ich diese ziemlich eng, vor allem, wenn zum Beispiel ein Bus vorbeifährt oder wenn Stau ist.“

Das sind nur einige konkrete Beispiele aus den letzten Wochen. Wir wünschen uns für Leonberg sichere Fahrradwege! Im Besonderen für Kinder und Jugendliche, aber auch für alle Fahrrad fahrenden Bürger*innen in Leonberg. Daher fordern wir sie erneut dazu auf, sich für eine bessere Fahr-radinfrastruktur in Leonberg und Umgebung einzusetzen. Wir freuen uns auf einen Austausch mit Ihnen!

Mit freundlichen Grüßen

im Namen der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG),
Stamm Leonberg


 

 


Edit März 2021: Als Reaktion auf unseren Brief wurden wir zum Gespräch ins Rathaus eingeladen. In einem einstündigen, produktiven Treffen konnten wir uns mit der Stabstelle Innovative Mobilität der Stadt zur aktuellen Situation der Fahrradwege in Leonberg austauschen. Dabei konnten wir noch einmal auf einige wichtige Problemstellen hinweisen und nachhaken, wie es mit sicheren Radwegen zu den Leonberger Schulen aussieht. Am Ende unseres Gespräch hat uns das Rathaus angeboten, die Pfadfinder in einiger Zeit erneut zu einem Gespräch einzuladen. Dieses Angebot haben wir dankend angenommen und freuen uns daher auf eine Fortsetzung.